keeValue AG, die Plattform zur Ermittlung von Neubau-, Umbau-, Betriebs- und Lebenszykluskosten

Hallo Daniel, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei keeValue AG kurz vor:

Die keeValue AG setzt sich aus einem interdisziplinären Team aus Architekten und Informatikern zusammen. Mein Name ist Daniel Hunziker und ich bin für das Business Development bei keeValue zuständig. Diese Tätigkeit umfasst, den Verkauf, das Marketing und die marktorientierte Weiterentwicklung unserer Plattform und Applikationen. Ich bin seit dem Start dabei und nun seit fast 6 Jahren daran, keeValue in der Bau- und Immobilienbranche zu etablieren.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Wir haben den Anspruch, die Digitalisierung in der Baubranche entscheidend voranzutreiben, dabei setzen wir auf modernste Technologien und Methodologien wie künstliche Intelligenz. Unser Anspruch liegt in der praktischen Problemlösung. Die Applikationen sollen dem Anwender auf intuitive Weise helfen, die Baukosten in frühen Phasen zuverlässig zu prognostizieren. Dabei decken wir alle Bereiche des Bauens ab, vom Neubau bis hin zum gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Wir sind bestrebt unser Portfolio an Produkten stetig und sinnvoll zu erweitern und zu ergänzen, so werden wir in Kürze die Baukosten-Tools mit einem Ökobilanzrechner erweitern, so dass wir nicht nur die ökonomischen sondern auch die ökologischen Aspekte in der Bauplanung abdecken können.

Welches Problem wollt Ihr mit keeValue lösen?

Wir lösen das Problem des „Fluchs der ersten Zahl“. Diese entsteht dadurch, dass Architekten oft früh nach einer ungefähren Zahl befragt werden und diese dann allzu oft zu tief prognostiziert wird. gerade in frühen Planungsphasen ist die Beeinflussbarkeit eines Bauprojektes noch am grössten. Durch unsere Werkzeuge haben die Planer und Bauherren die Möglichkeit, schnell und effizient verschiedene Szenarien durchzuspielen. Dadurch erreichen sie eine hohe Planungssicherheit und die Möglichkeit, die optimale Lösung für das Bauprojekt zu simulieren und die Grundlagen für die weitere Planung zu schaffen. Dabei sparen sie dank dem Einsatz der KI wertvolle Zeit und somit auch Kosten.

Wie ist die Idee zu keeValue entstanden ?

Die Idee kam aus der Praxis. Planer überall in der Welt haben oft die enorme Herausforderung, in frühen Phasen präzise Baukosten anzugeben, welche dem Bauherren als Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schritte dienen. Dabei fehlen den Planern oftmals die dazu notwendigen Daten von bereits realisierten Bauprojekten, mit denen Sie die Kosten für das neue Projekt vergleichen können. Unsere Plattform bietet eine durch KI ermittelte Kostenberechnung, welche auf Basis von mehr als 4000 realisierten Bauprojekten beruht. Durch diese empirische Datengrundlage können die Baukosten realitätsnah prognostiziert werden. Die daraus resultierenden Einsparungen beim Aufwand und die dabei gewonnene Planungssicherheit ist der Mehrwert, den wir der Branche anbieten.

Wie würdest Du Deiner Großmutter keeValue erklären ?

Dank unseren mathematischen Berechnungsmodellen können wir die Baukosten für alle denkbaren Bauprojekte vorhersagen, auch wenn das Bauprojekt nur als Idee im Kopf eines Architekten existiert.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Als Start-Up muss man immer agil und anpassungsfähig sein. Unser Konzept hat sich seit dem Start ständig verändert und wird sich auch in Zukunft an sich verändernde Markt- und/oder Technologie-Situationen anpassen. Anfänglich hatten wir als Kundenzielgruppe „nur“ die Planer im Fokus, haben aber schnell festgestellt, dass es auch andere mögliche Kundengruppen wie z.B. professionelle Bauherren oder auch Gebäudeversicherungen gibt, für die wir Lösungen anbieten können. Entsprechend haben wir unsere Produkte sukzessive weiterentwickelt, um auch dieses Zielpublikum zu bedienen. Mit Erfolg, dank diesen Schritten konnten wir unsere Zielmärkte weiter diversifizieren und neue Kunden aus anderen Bereichen gewinnen.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Unsere Plattform basiert auf einem Lizenzmodell, das modular aufgebaut ist, so dass der Kunde den Bedürfnissen entsprechend sein Paket zusammenstellen kann. Wir entwickeln auch spezielle, bedarfsgerechte und massgeschneiderte Lösungen, die auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden (z.B. bei Gebäudeversicherungen).

Wie genau hat sich keeValue seit der Gründung entwickelt ?

Seit der Gründung ist unser Team und Produkteportfolio stetig gewachsen. Gestartet sind wir mit einem Tool, heute umfasst unser Portfolio sieben verschiedene Werkzeuge, welche sich ergänzen und untereinander kombinieren lassen.
Mittlerweile setzen über 700 Architekturbüros, mehr als 120 Bauherrschaften und 4 kantonale Gebäudeversicherungen keeValue ein.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Total sind wir 12 Mitarbeiter in der Schweiz, Litauen und Indien. Der jährliche Umsatz liegt aktuell im tieferen siebenstelligen Bereich.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Scheitern gehört einfach dazu, aus Fehlentscheidungen lernt man. Dazu gehören Investitionen in die falschen Marketing-Kanäle, schlechtes Timing und Verzettelung in der Entwicklung oder auch Fehlentscheidungen beim Personal. Auch falsche Priorisierung kann einen schnell in Schieflage bringen.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Andere Ansätze zu wählen, den Fokus und das Gesamtbild niemals aus den Augen zu verlieren. Sorgfältiger bei der Auswahl von neuen Mitarbeitern vorzugehen und weiterhin den Mut, etwas auszuprobieren, zu bewahren.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Wir haben sicherlich den richtigen Business Case entwickelt und ein bisher offenes Bedürfnis abdecken können. Auch der Aufbau unserer Applikationen ist so wie es sich die Anwender wünschen, dieses Feedback bekommen wir immer wieder.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Der Grossteil ist durch die Gründer finanziert und ergänzend dazu können wir uns auf eine Handvoll externer Shareholder verlassen. Ausserdem ist jeder Mitarbeiter im Kernteam ebenfalls am Startup beteiligt.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Neue Produkte sind bereits in der Pipeline: Im April soll ein Ökobilanzrechner lanciert werden, im Herbst kommt unser Honorarrechner auf den Markt und auf Ende Jahr wollen wir den Markteintritt in Deutschland wagen.

Vielen Dank für das Interview.

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