Direct Coffee – das soziale Kaffeeunternehmen

Hallo Marie, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Direct Coffee kurz vor:

Hallo ich bin Marie, Co-Gründerin von Direct Coffee. Wir sind ein kleines aber schlagkräftiges und effizientes Team, das ich zusammen mit meinem Mann und Co-Gründer Michael leite.

Marie Tuil
Michael Tuil

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startups, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Wir sind ein soziales Kaffeeunternehmen. Das heisst, wir handeln direkt mit Kleinbauern, die den Kaffee inmitten seines natürlichen Ökosystems, den Bergwäldern Äthiopiens anbauen. Hier in der Schweiz verkaufen wir den Kaffee in kompostierbaren Nespresso®-kompatiblen Kaffeekapseln, als Bohnen oder gemahlen. Mit etwa 1CHF pro Päckchen Kaffee implementieren wir Bildungsprojekte für die Kinder der Kaffeebauern. Den CO2-Fussabdruck des Kaffees reduzieren wir soweit möglich und kompensieren den Rest. https://directcoffee.net/echte-nachhaltigkeit/co2-neutral/

Welches Problem wollt Ihr mit Direct Coffee lösen ?

Wir haben eine wirklich nachhaltige Wertschöpfungskette von Null aufgebaut. Und mit wirklich nachhaltig meinen wir, dass den beteiligten Menschen und der Natur in all unseren Entscheidungen Vorrang gegeben wird. Das geht! Konsum kann natürlich Positives bewegen, wenn die Produkte nicht nur für den Profit entwickelt wurden. Unser Ziel ist es, damit auch andere Startups zu inspirieren. https://directcoffee.net/echte-nachhaltigkeit/

Wie ist die Idee zu Direct Coffee entstanden ?

Die Idee zu Direct Coffee entstand bei unserer Hochzeitsreise in Äthiopien. Die Kaffeekultur des Landes ist uralt, der Kaffee schmeckt wunderbar und die Menschen sind sehr offen und wollen etwas bewegen. Deshalb haben wir uns gesagt: Warum bringen wir ihren tollen Kaffee nicht einfach in die Schweiz ? https://directcoffee.net/ueber-uns/wer-und-warum/

Wie würdest Du Deiner Großmutter Direct Coffee erklären ?

Für Grossmütter ist nachhaltig wirtschaften ganz oft das selbstverständlichste der Welt. Wir haben viele ältere Kunden und sehen, dass sie unsere Wertvorstellungen voll und ganz unterstützen.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Nicht sehr! Die Grundidee und die Grundwerte sind gleich geblieben. Anfangs wollten wir nur über Abonnements Kaffee verkaufen. Eine regelmässige Kaffeelieferung könnt Ihr bei uns jetzt immer noch bekommen, aber es ist kein Zwang mehr.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir handeln direkt mit Kleinbauern in Westäthiopien. Im internationalen Handel sind normalerweise immer viele Zwischenhändler dazwischen geschalten, die sich einen grossen Teil des Profits abzwacken. Das sparen wir ein. Dafür bekommen die Bauern einen deutlich höheren Preis und wir können zusätzlich soziale Projekte mit einem Teil der Einnahmen finanzieren. Ausserdem können wir so eine Transparenz gewährleisten, die einmalig ist http://www.directcoffee.ch/transparent/.

Wie genau hat sich Direct Coffee seit der Gründung entwickelt ?

Sehr gut! Unser Ziel ist es, nachhaltig aber stetig zu wachsen und das machen wir nun schon seit vier Jahren erfolgreich.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir haben inzwischen ein Team von acht sehr motivierten Menschen, die uns jeden Tag durch ihre Arbeit Freude bereiten.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Schief gegangen ist zum Beispiel unser Cold Brew Projekt. Wir wollten gerne Kaffeegetränke auch schon trinkfertig anbieten, mussten aber lernen, dass Fokus sehr viel wert ist. Genauso ging es uns mit dem Café, das wir aufgemacht haben – und kurz danach wieder abgegeben haben.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wir versuchen Neues aus, aber als studierte Ökonomen sind wir auch bereit, sunk costs in Kauf zu nehmen und uns von Projekten wieder zu verabschieden.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Bei unseren kompostierbaren Kapseln. Die sind ein tolles Produkt, wir bieten allen Nespresso®-Maschinennutzern eine nachhaltige Alternative zum Alu-Riesen und ganz viele finden den Kaffee richtig lecker www.kompostierbar.ch

Wie ist Euer Startup finanziert ?

100% bootstrapped, also selbstfinanziert 🙂

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wegen Corona mussten wir dieses Jahr alle Reisen nach Äthiopien absagen: die Kaffeereise zu den Bauern nach Äthiopien, die wir jedes Jahr für Interessierte anbieten. Wir hatten 10‘000 Sehtests für die Kinder der Kaffeebauern geplant und mussten Mitte März auf dem Weg zum Flughafen entscheiden: Das Risiko, Corona nach Äthiopien zu bringen ist zu gross.

Deshalb hoffen wir, dass bald ein Impfstoff gefunden wird und wir dann in den kommenden 12 Monaten wieder zurück nach Äthiopien können und die Brücke zwischen den Menschen vor Ort und den Kaffeetrinkern hier in der Schweiz weiter ausbauen können.

Vielen Dank für das Interview.

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