Hallo Denis, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Flappie kurz vor:
Miau! Mein Name ist Denis, und ich bin der CEO/Co-Founder von Flappie Technologies. Zusammen mit meinem Zwillingsbruder Oliver haben wir die smarteste Katzenklappe der Welt entwickelt.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?
Sehr gerne! Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das Leben von Katzenbesitzern weltweit zu verbessern. Mithilfe von Daten und künstlicher Intelligenz haben wir eine Katzentüre entwickelt, die Beute mit einer Genauigkeit von über 90% erkennen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Mäuse, Frösche, Schlangen, Vögel, Eidechsen – oder auch ein Stück Raclette – handelt.
Welches Problem wollt Ihr mit Flappie lösen?
Wir wollen als “Türsteher“ agieren, damit Katzenbesitzer sich nicht mehr mit toten oder lebendigen “Geschenken“ von ihren Lieblingen rumschlagen müssen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es nicht schön ist, von einer flatternden Taube geweckt zu werden, auf dem Kissen einen Rattenkopf zu finden oder im Wohnzimmer einem Frosch nachrennen zu müssen.
In der Schweiz leben 1.85 Mio. Katzen als Haustiere, in fast jedem dritten Schweizer Haushalt geht ein Büsi ein und aus. 15% der Beute wird nach Hause gebracht, was für Katzenbesitzer Chaos und Stress verursacht.
Wie ist die Idee zu Flappie entstanden?
Jahrelang mussten wir uns ansehen, wie unsere Mutter mit all den unerwünschten «Mitbewohnern» zu kämpfen hatte, die unsere Katzen mit nach Hause geschleppt haben. Da Oliver damals an der ETH studierte, forderte sie von ihm eine Lösung. Er hat bereits 2019 angefangen, die ersten Prototypen zu produzieren. Ich bin dann etwas später mit meinem Business- und Finanz-Background dazugestossen, und wir haben zusammen Flappie gegründet.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Flappie erklären ?
Flappie ist die intelligente Katzenklappe, die dafür sorgt, dass ihre Katze keine Beute mehr nach Hause bringen kann. Somit hat die Grossmutter weniger Stress und mehr Seelenfrieden daheim.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Eigentlich nicht. Es gab zwischenzeitlich mehrere Iterationen des Produkts, aber das Konzept ist das Gleiche geblieben.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?
Wir verkaufen Flappie als Produkt in Kombination mit einer eigenen App. Dank unserer App ist es möglich, genau zu kontrollieren, wann die eigene Katze rein und raus darf. Ausserdem bringen wir dadurch eine wichtige emotionale Komponente und ermöglichen unseren Kunden einmalige Einblicke ins Leben ihrer Katzen. Es ist nun möglich, die Abenteuer der flauschigen Familienmitglieder mitzuverfolgen:
«Was meine Katze wohl letzte Nacht gemacht hat?»
Wie genau hat sich Flappie seit der Gründung entwickelt?
2019 begannen wir mit den ersten Prototypen, im März 2023 wurde Flappie offiziell als Firma gegründet. Wir haben im letzten Jahr unser Team kontinuierlich ausgebaut (für Hardware, Software, Marketing etc.) und unermüdlich an einer Gesamtlösung gearbeitet, die Katzenbesitzern das Leben vereinfachen soll.
Anfangs Jahr waren wir an der CES – der grössten Technologie-Messe der Welt in Las Vegas. Das Hauptthema dieses Jahr: Künstliche Intelligenz. Wir wurden als eine der Top AI Innovationen auserwählt, was dazu geführt hat, dass wir innerhalb von wenigen Wochen in über 250 internationalen Medien erschienen sind. Dies hat uns sehr geholfen, Flappie einem globalen Publikum vorzustellen.
Insgesamt konnten wir im Pre-Sale auf unserer eigenen Webseite – fast ohne Marketing – bereits über 1300 Kunden gewinnen und einen Umsatz von ca. CHF 450k generieren. Wir stehen jetzt vor der Serienproduktion mit dem Ziel, Ende Jahr an den Markt zu gehen.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen?
Wir haben aktuell um die 7 FTE’s und sind kontinuierlich am Wachsen.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Es gab viele Dinge, die anders gekommen sind als anfänglich gedacht: Zum Beispiel haben wir den Entwicklungsprozess zum finalen Produkt zeitlich komplett unterschätzt. Wie viele andere Startups mussten auch wir lernen, dass die meisten Dinge doppelt so lange dauern und viel mehr kosten als ursprünglich geplant.
Was habt Ihr daraus gelernt?
Wir haben gelernt, agil zu bleiben und uns schnell den neuen Umständen anzupassen. Zudem haben wir gelernt, wie wichtig Kommunikation ist: Der Grossteil unserer Kunden hat mit viel Verständnis auf Verzögerungen reagiert, allerdings hätten wir rückblickend viel öfters und ausführlicher informieren sollen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Richtig war, dass wir von Anfang an gross gedacht haben, statt uns nur auf die Schweiz zu konzentrieren. Wir wollten immer ein globales Business aufbauen, was dazu geführt hat, dass wir an viele internationale Konferenzen gegangen sind und auch gezielt nach Partnern gesucht haben, die gemeinsam mit uns skalieren können. Dadurch, dass so viele internationale Medien über uns berichtet haben, sind viele potenzielle Partner und Investoren auch proaktiv auf uns zugekommen – diese mediale Visibilität hat uns definitiv sehr geholfen und unseren Product-Market-Fit weiter validiert.
Wie ist Euer Startup finanziert?
Bis jetzt sind wir fast komplett selbstfinanziert dank unserem Pre-Sale sowie dank der Unterstützung durch FFF. Wir befinden uns aber jetzt in einer Fundraising-Runde, wo wir uns mit strategischen Investoren zusammenschliessen wollen, um in die nächste Phase zu starten.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?
Wir fokussieren uns auf den Markt-Launch Ende Jahr in der DACH-Region. Es gibt noch einige Herausforderungen, aber wir freuen uns riesig auf alles, was kommt!
Das positive Feedback unserer Kunden spornt uns jeden Tag an, unser Bestes zu geben, um das Leben von Katzenbesitzern und ihren Flauschpfoten weltweit zu verbessern.
Vielen Dank für das Interview.
2 thoughts on “Flappie: Die smarteste Katzenklappe der Welt geht global”